Zum Hauptinhalt springen

Historie

Am 01. Juni 1898 wurde im Gasthaus "Zur Post" der Turnverein Lang-Göns von 24 Männern aus der Taufe gehoben. Die ersten Turnstunden wurden auch in diesem Lokal abgehalten; dann im Gasthaus "Schwaben" und später im Gasthaus "Hüsch". Dies geschah im Sinne von Turnvater Friedrich Ludwig Jahn in dem echten Bemühen, alle Mitglieder, gleich welchen Ranges und Standes, körperlich und geistig zu ertüchtigen.

Beim 10-jährigen Bestehen im Juli 1908 konnte die erste Fahne des Vereins geweiht werden; das Fest war verbunden mit einem Musterriegenturnen.

Im Jahr 1911 wurde dem Verein die Durchführung des 1. Bezirks-Turnfestes übertragen. Auch das erste nach dem Weltkrieg, kam 1919 in Lang-Göns zur Durchführung. Weitere Meisterschaften auf Bezirksebene wurden vom aufstrebenden Turnverein 1923, 1927 und 1931 ausgerichtet. Ein deutliches Zeichen, daß bereits in dieser Zeit eine sehr gute Arbeit im Verein geleistet wurde.

Aufgrund des regen Turnbetriebes wurde ein eigener Übungsraum immer dringlicher. Bereits seit dem Jahre 1907 wurden Gelder in einem eigens geschaffenen Turnhallen-Baufond angespart. Es wurde beschlossen, in Gießen eine ehemalige Baracke zu kaufen, die während des Krieges als Lazarett gedient hatte. Diese sollte an einem geeigneten Platz als Turnhalle wieder aufgebaut werden. Die feierliche Einweihung erfolgte anläßlich eines Festes vom 8. bis 10. Juli 1922. Die Hauptinitiatoren waren seinerseits Wilhelm Brück und Julius Keßler. Der damalige Turnriege gehörten Willi Keßler, Otto Artz, Wilhelm Dreier, Erwin Müller und Richard Dreier an.

Das 20-jährige im Jahre 1919 und das 40-jährige Bestehen im Jahre 1938 wurde unter Anteilnahme der gesamten Lang-Gönser Bevölkerung und der benachbarten Turnvereine festlich begangen. Anläßlich des 30-jährigen Jubiläums im Jahre 1928 erfolgte die Gründung der Handball Abteilung und am 12. November des gleichen Jahres einer Frauen-Turnabteilung. Sie stand unter Leitung von Wilhelm Lang, der einige Jahre später von Wilhelm Dern abgelöst wurde.

Vier Jahre später wurde der erste große Sportplatz am Rottweg seiner Bestimmung übergeben; die Jahre vorher mußte der Platz an der Turnhalle im Niederhofen den Ansprüchen zum Turnen und Handballspielen genügen.

Gauturnfest in Nidda 1921. v.l.n.r. Willi Keßler, Otto Artz, Wilhelm Dreier, Willi Dern, Erwin Müller, Richard Dreier

Gerätekampf 1930 gegen Butzbach und Bad Neuheim. v.l.n.r. Wilhelm Lang, Erwin Müller, Otto Artz, Willi Dern, Richard Dreier, Willi Artz, Wilhelm Dreier

Aus der Zeit des Dritten Reiches gibt es nicht viel zu berichten; besonders während des Zweiten Weltkrieges ruhte der gesamte Sportbetrieb fast vollständig.

Bereits ein halbes Jahr nach Beendigung des Krieges erfolgte am 28. Oktober 1945 die Wiedergründung des Vereins; diesmal jedoch als "Turn- und Sportverein", da die Amerikaner in einem reinen Turnverein eine gewisse Gefahr bzw. idealistische Denkrichtung vermuteten.

Obwohl im Verein vorwiegend das Handballspiel gepflegt wurde, entschlossen sich 1947 einige "alte" Fußball-Spieler aus früherer Zeit bzw. die es nach dem Krieg nach Lang-Göns verschlagen hatte, einen Fußballclub ins Leben zu rufen. Die Gründung erfolgte am 23. April 1947 in der Gastwirtschaft August Krämer und man schloß sich dem TSV als eigenständige Abteilung an.

Wenige Tage nach der Währungsreform feierte der Verein im Juli 1948 sein 50-jähriges Jubiläum. Viele werden sich noch heute an die relativ bescheidenen, aber glanzvollen Festtage zurückerinnern können.

1949 erfolgte die Gründung einer Tischtennis-Abteilung, die sich jedoch infolge der damalig schwierigen finanziellen Lage nach zwei Jahren wieder auflöste. Am 1. März 1964 wurde die Abteilung erneut gegründet; diesmal mit weitaus mehr Erfolg.

Weitere Höhepunkte in den Nachkriegsjahren waren ohne Zweifel die Durchführung der Hessischen Landesjugend-Meisterschaften im Handball am 29. Mai 1949 sowie die Fertigstellung und Einweihung des Sportplatzes am heuigen Bürgerhaus.

An zahlreichen Höhen folgte Ende der 50er- und Anfang der 60er Jahre ein allgemeines Tief im Verein. Bezeichnend für die Stagnation war, daß 1957 bis zum Jahre 1964 keine Mitglieder-Versammlungen durchgeführt wurden. Eine nicht unerhebliche Rolle spielte hierbei das gestörte Verhältnis zwischen den beiden ballspielenden Abteilungen. Alte wie junge Vereinsmitglieder setzten sich in dieser Zeit wieder an einen Tisch um das allgemeine Vereinsgeschehen wieder in Schwung zu bringen. Sichtbares Zeichen des Neubeginns war die Mitgliederversammlungim Jahre 1964, bei der unsere späteren Ehren-Vorsitzenden Hans Schirmer und Kur Dern als Vorsitzende des Vereins gewählt wurden. Ab diesem Zeitpunkt ging es stetig aufwärts im Verein. Dazu beigetragen hat ohne Zweifel auf der Neubau einer Sporthalle, die im Herbst 1968 eingeweiht werden konnte.

Ein Meilenstein sportlicher Erfolge im Verein war 1973 die Erringung der Hessen-Meisterschaft der männliche Jugend B im Handball; mit dabei als herausragender Spieler Harald Ohly, der einige Jahre später sogar zum zig-fachen Nationalspieler wurde.

In diesem Jahr verstirbt mit Heinrich Zeiß der letzte noch lebende Gründer des Vereins.

Am 1. und 2. Juni 1974 feiert der Verein mit einfährigen Verspätung sein 75. Jubiläum. Es ist verbunden mit der Einweihung des neuen Sportplatzes und einer 400 Meter Aschenbahn. Dies ist auch Anlaß für die Gründung einer Leichtathletik-Abteilung, die in späteren Jahren mit Charles Friedek ebenfalls einen Ausnahmeathleten in ihren Reihen hatte. Im September 1992 wird er mit einer Weite von 16,24 Meter sogar Deutscher Meister im Dreisprung der Junioren; zu dieser Zeit startet er für die LG Frankfurt am Main.

Vier Jahre später begeht die Handball-Abteilung mit einer Sportwoche vom 2. bis 10. September 1978 ihr 50-jähriges Bestehen und feiert die Einweihung einer Tartan-Kleinspielfeldes. Ebenfalls 50 Jahre besteht die Frauen-Turnabteilung.

In den 80er Jahren setzt ist der beispiellose Aufwärtstrend im Verein fort. Allein der Mitgliederstand wächst in diesem Jahrzehnt von 800 auf Rund 1900. Ausgelöst wird der Mitgliederboom durch die Gründung von acht weiteren Abteilungen: 

  • Judo am 12. Januar 1981
  • Tanzen am 8. Juni 1983
  • Badminton am 23. Oktober 1984
  • Volleyball am 13. November 1984
  • Ju-Jutsu und die Sportabzeichengruppe folgen 1986
  • Basketball am 5. Mai 1987
  • Herzsportgruppe am 11. Oktober 1989

In dieser Zeit fällt auch der Wechsel in der Vorstandsspitze des Vereins. Am 16. März 1984  geben Hans Schirmer und Kurt Dern ihre Ämter in jüngere Hände. Beide werden für ihre herausragende Verdienste um den Verein zu Ehrenvorsitzenden ernannt.

Weitere Meilensteine im Vereinsgeschehen ist vom 9. bis 11 Juli 1983 das Fest zum 85jährigen Bestehens des Vereins; am 8. und 9. August die offizielle Einweihung der neuen Großsporthalle sowie das 60-jährige Bestehen der Abteilung Handball vom 15. bis 18. Juli 1988. Fünf Jahre später feiert die Abteilung ihr 65-jähriges Bestehen; diesmal zusammen mit dem TV Dornholzhausen, mit dem eine Spielgemeinschaft im Handball besteht. Das gut gelungene Fest hatte seinen Höhepunkt beim Ausklang des Frühschoppens am Montag.

Zu Beginn der 90er Jahre mußten sich die Verantwortlichen im Geschäftsführenden Vorstand sowie in den Abteilungsleitungen vermehrt mit Computertechnik befassen. 1992 wird eine Computeranlage angeschafft und im vergangenen Jahr reicht die Kapazität schon nicht mehr aus, so daß ein zweites Gerät nötig wird.

Im Jahre 1991 wird ein Raum in der neuen Sporthalle in Eigenleistung als Geschäftszimmer ausgebaut; die offizielle Eröffnung mit regelmäßigem Puplikumsverkehr erfolgt am 1. September 1994.

Für das Projekt "Helft den Kindern von Tschernobyl" der hiesigen Evangelischen Kirche unter Federführung vom Pfarrer Eberhard Klein veranstaltet der Verein 1990, 92, 93 jeweils einen sogenannten "Sponsorenlauf", der allein beim Start im ersten Jahr einen Erlös von ca. 12.000,00 DM einbrachte. Auch die Veranstaltung "Sportler helfen Sportlern" am 26. Januar 1992 wird alle Beteiligten ein großer Erfolg. Der Verein kann den betroffenen Familien ansehnliche Beträge überreichen.

Am 23. November 1991 wird die Abteilung American Football aus der Taufe gehoben; nach nur 5-jähriger Vereinszugehörigkeit orientieren sich die Verantwortlichen der Abteilung wegen der besseren Platzverhältnisse zum Nachbarort Linden.

Mit der Eröffnung eines Kraftraumes ebenfalls im Jahre 1991 wird das Sportangebot im Verein erweitert.; rund 30.000,00 DM werden hierbei investiert.

Als ein weiteres Sportangebot der besonderen Art erweist sich die Gründung einer Aerobicgruppe, die am 27. Januar 1992 ins Leben gerufen wird. Vorwiegend junge Frauen sind in dieser Gruppe aktiv, die verwaltungsmäßig von der Abteilung Handball betreut wird. Verstärkt widmen sich die engagierten Übungsleiterinnen jetzt auch Kindern und Jugendlichen.

Erwähnenswert ist ohne Zweifel auch die feierliche Namensgebung der neuen Halle in "Karl Zeiß - Sporthalle" am 3. September 1995. Sie erfolgt im Gedenken und in Würdigung seiner besonderen Verdienste im Sport an den "Olympiapfarrer" Karl Zeiss, dem Sohn eines Vereinsgründers.

1997 konnte die Abteilung Fußball ihr 50-jähriges Jubiläum feiern; am 19. April mit einem Festkommens im Bürgerhaus und vom 17. bis 21. Juli auf dem Festplatz. Höhepunkt des Festes war der Auftritt der "Kastelruther Spatzen" vor rund 3000 Gästen aus nah und fern im großen Festzelt.